Geändert DIN EN 14325:2018-08 Schutzkleidung gegen Chemikalien – Prüfverfahren und Leistungseinstufung für Materialien, Nähte, Verbindungen und Verbünde | Regel-Recht aktuell Geändert DIN EN 14325:2018-08 Schutzkleidung gegen Chemikalien – Prüfverfahren und Leistungseinstufung für Materialien, Nähte, Verbindungen und Verbünde – Regel-Recht aktuell
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Geändert DIN EN 14325:2018-08 Schutzkleidung gegen Chemikalien – Prüfverfahren und Leistungseinstufung für Materialien, Nähte, Verbindungen und Verbünde

Dieses Dokument (EN 14325:2018) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 162 Schutzkleidung einschließlich Hand- und Armschutz und Rettungswesten erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 075-05-03 AA „Schutzkleidung gegen Chemikalien und radioaktive Kontamination“ im Normenausschuss Persönliche Schutzausrüstung (NPS) bei DIN.

Diese Europäische Norm legt die Leistungseinstufung und Prüfverfahren für Materialien fest, die in Chemikalienschutzkleidung, einschließlich Handschuhen und Schuhwerk, verwendet werden. Die Handschuhe und das Schuhwerk sollten dieselben Anforderungen an die chemische Schutzwirkung erfüllen wie der Bekleidungsstoff, wenn sie einen integralen Bestandteil der Schutzkleidung darstellen. Die vorliegende Norm ist eine Bezugsnorm, auf die sich Normen, welche die Leistungsfähigkeit von Chemikalienschutzkleidung behandeln, vollständig oder in Teilen beziehen können.

Jedoch ist diese Norm nicht erschöpfend in dem Sinne, dass Produktnormen durchaus eine Prüfung in Übereinstimmung mit Prüfverfahrensnormen erfordern können, welche in dieser Norm nicht enthalten sind. Während es das Ziel dieser Leistungsstufen ist, die Beziehung zur Verwendung herzustellen, bei der die Chemikalienschutzkleidung getragen werden soll, ist es wesentlich, dass der Hersteller oder Lieferant der Schutzkleidung die bestimmungsgemäße Verwendung der Schutzkleidung anzeigt und dass der (die Verwendung bestimmende) Anwender eine Risikobewertung durchführt, um die richtige Leistungsstufe für die vorgesehene Aufgabe festzulegen.

Gegenüber DIN EN 14325:2004-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  1. Klarstellung des Anwendungsbereichs in Bezug auf integrierte Handschuhe und Stiefel;
  2. Ergänzung eindeutiger Definitionen für die Begriffe Versagen der Probe, Scheuertour und Scheuerzyklus;
  3. Ergänzung der Bestimmung der chemischen Permeationsbarriere nach der Vorbehandlung durch Abrieb oder Biegen;
  4. Änderung des Abrieb Prüfverfahrens aus EN 530 in EN ISO 12947-2 mit Definition des Versagens der Probe aus EN 530:2010;
  5. klare Strukturierung der Beurteilung mittels Drucktopf-Verfahren zusätzlich zur Beurteilung der Abriebfestigkeit bei Materialien, bei denen das Drucktopf-Verfahren nicht angewendet werden kann, und Beschränkung der Bewertung durch Sichtprüfung auf Materialien mit einem hydrostatischen Druck von weniger als 200 mm sowie Verbesserung des Verfahrens;
  6. klare Strukturierung der Beurteilung mittels Drucktopf-Verfahren zusätzlich zur Beurteilung der Biegerissfestigkeit bei Materialien, bei denen das Drucktopf-Verfahren nicht angewendet werden kann, und Beschränkung der Bewertung durch Sichtprüfung auf Materialien mit einem hydrostatischen Druck von weniger als 200 mm, Überarbeitung der Klassen zur Biegerissfestigkeit sowie Verbesserung des Verfahrens;
  7. Überarbeitung der Prüfverfahren für die Dichtheit, Änderung sowohl des Abriebverfahrens als auch des Schleifpapiers zusätzlich zu dem Umstand, dass das Ergebnis für die Einstufung auf dem niedrigsten Einzelwert basiert. Eine Überarbeitung der Scheuertouren wurde vereinbart. Die neuen Anforderungen bilden eine gleichmäßigere Kurve und führen so zu einer zweckdienlicheren Prüfung;
  8. nach Überprüfung des Verfahrens der Prüfung der Dichtheit nach dem Biegen und dessen Überarbeitung durch die Projektgruppe wurde vereinbart, sowohl den Anhang E zu Drucktöpfen in Bezug auf das Volumen im Drucktopf als auch die Anforderungsebenen anzupassen, um Probleme während der Prüfung zu vermeiden und auch weil die Anzahl von 100000 Zyklen als zu extrem für eine praktische Anwendung befunden wurde. Die neuen Anforderungen bilden eine gleichmäßigere Kurve;
  9. Streichung von 4.8, Berstfestigkeit, aber Beibehaltung eines leeren Abschnitts;
  10. Ergänzung von 4.11.3, Einstufung des Permeationswiderstands durch kumulative Permeation;
  11. Änderung der Stufen in 4.12, Abweisungsfähigkeit gegenüber Flüssigkeiten, in Prozentebenen, die im Vergleich zur Messunsicherheit des Prüfverfahrens statistisch bedeutend sind;
  12. Festlegung der Größe der Prüfstücke für 4.14, Widerstand gegen Entzündung;
  13. Festlegung der Größe der Prüfstücke für 4.15, Widerstand gegen Beflammung;
  14. Ergänzung des Anhangs A mit technischen Anpassungen der Norm;
  15. Änderung der Festlegung für Schleifpapier in Anhang B;
  16. Ergänzung eines neuen normativen Anhangs C, Bewertung, Auswertung und Bestimmung der Eigenschaftswerte zur Leistungseinschätzung und Leistungseinstufung, einschließlich der Messunsicherheit;
  17. Ergänzung des neuen informativen Anhangs D, Nutzen von Zeit in Bezug auf kumulative Masse zur Angabe des Material Permeationswiderstands;
  18. Ergänzung des neuen normativen Anhangs E, Spezifikation des Drucktopfs und Ergänzung eines runden Drucktopfs.

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